Dienstag, 26. Mai 2015

Ein typischer Schultag

Hey Leute,

letzte Woche und am Wochenende war nicht sonderlich viel los, also dachte ich, ich erzähle euch mal wie ein typischer Schultag, in diesem Fall der letzte Montag, hier aussieht:

Mein Wecker klingelt um Viertel vor sieben, aber ich bleibe noch bis acht im Bed. Im Zombie-Modus stehe ich endlich auf und mache mich fertig. Um kurz nach halb acht bin ich dann endlich soweit und mein Gastvater fährt mich zur Schule. Das dauert circa vier Minuten und bis mein verschlafenes bemerkt, dass wir auf dem Weg sind, bin ich auch schon da.
Es hat gerade zum ersten Mal geklingelt, das heißt, dass ich die Treppe zum zweiten Stock, für die High School Schüler, hochgehen kann. Normalerweise würde ich zu meinem Schließfach gehen, aber heute brauche ich es nicht. Ich gehe deshalb direkt zu meinem ersten Klassenzimmer (hier hat jeder Lehrer sein eigenes Klassenzimmer und die Schüler wechseln nach jeder Stunde). Kurz nachdem es um zehn vor neun zum zweiten Mal klingelt, ertönt wie jeden Morgen ein langes, dumpfes "biiieeep" und ein Stimme sagt "Please stand for the National Anthem" (= bitte erheben Sie Sich für die Nationalhymne). Also erheben sich alle, die Gespräche stoppen und die Nationalhymne "O Canada" ertönt in der gesamten Schule. Ich weiß aus Erfahrung, dass alle, auch die Schuler die zu spät sind, anhalten. Nachdem sich alle wieder hingesetzt haben, fängt die Stunde an.
Es ist Day C und ich habe allgemeine Wirtschaftswissenschaften als erstes Fach. Wir schreiben etwas zu Vorteilen und Nachteilen von verschiedenen Wirtschaftsformen auf und der Lehrer redet den Rest der Stunde darüber. Als es nach einer Stunde klingelt laufe ich rüber zu meinem Matheklassenzimmer. Der Lehrer ist ziemlich witzig und erzählt immer wieder Mathewitze, erzählt Geschichten (in der Regel über Mathe ^^) und zeigt uns ab und zu Mathevideos. Ansonsten ist der Unterricht aber leider ziemlich langweilig: heute ist Faktorisieren von quadratischen Funktionen dran -.- . Ich schreibe also einfach ab, was an der Tafel steht und zeichne nebenbei. Um elf habe ich dann eine Doppelstunde Kunst (deshalb liebe ich C Day) und arbeite an meinem eigenen Projekt, einem Bild inspiriert aus dem Anime "Mein Nachbar Totoro" mit verschiedenen Personen und Wesen aus dem Film. Die Doppelstunde wird um zwölf unterbrochen und wir haben Mittagspause. Normalerweise würde ich mit Airi Mittagessen haben aber sie ist heute leider krank. Nach dem Essen gehe ich in die Bibliothek und nehme ein paar neue Mangas, die ich dort dann auch zu lesen anfange. Nach einer Weile kommen drei andere Austauschschüler dazu und setzen sich dazu. Nach dem Mittagessen arbeite ich weiter an meinem Totoro-Bild bis es zur letzten Schulstunde klingelt: Englisch. Wir korrigieren Fragen zu einem Buch ("The Giver" oder auch "Hüter der Erinnerungen", das wir gelesen haben und zudem wir bald einen Test haben werden.
Als es zum letzten Mal für heute, um fünf nach drei, klingelt rennen alle Schuler die Treppe runter und nach dreißig Sekunden sieht es so aus als hätte diese Schule nie einen Schuler gesehen. Ich lasse mir Zeit und laufe von der Schule aus nach Hause. Es ist so warm, dass ich unterwegs meine Jacke ausziehe und nur T-shirt die Straße herunterschlendere. Das sollte im Mai eigentlich normal sein aber na ja... "sollte". Ich komme und halb vier zu Hause an und gehe erstmal hoch in mein Zimmer um meine lange Jeans mit einer kurzen Hose zu ersetzen. Ich höre bis zum Abendessen  (um fünf!!-_-) Musik und danach komme ich auf die wundervolle Idee rauszugehen und auf der Veranda zu lessen. Irgendwann wird es dann zu Frisch um draussen zu sitzen und schaue mit meiner Gastmutter im Wohnzimmer fern und wir reden miteinander. Viel zu spät, um halb zwölf, gehe ich ins Bett und ich weiß, dass ich am nächsten Morgen Schwierigkeiten haben werde aus meinem weichen, warmen Paradies rauszukriechen. Es hilft jedoch erheblich, daran zu denken, dass von meinen fünf Monaten, gerade Mal noch fünf Wochen übrig sind.
 
LG,
Magali

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